Wach auf. Schließlich ist es Frühling! Reib‘ Dir den Sand aus den Augen, und schau Dich um. Ist das Leben nicht wunderschön?
Die klare Luft, Sonne auf der Haut, ein warmes Croissant, eine Idee die beflügelt. Der Sprung ins kalte Wasser, die Ahnung von Wärme, eine SMS von jemandem, den Du liebst. Die Unsicherheit, ob Du auf dem richtigen Weg bist, und das Geräusch des Schlüssels im Schloss zu Deiner Wohnung. Die eigenen viel zu hohen Erwartungen, ein unerwartetes Lächeln, Bier am Strand mit einem Fremden, und die unbestimmte Angst das eigene Leben nicht 100% zu nutzen…
Ein Versprechen steht im Raum. Groß, breit und unüberhörbar: „Du kannst alles werden, alles erreichen!“ Hinter dem Versprechen, lauern schon seine Bedingungen. Diffus, und gar nicht mehr so gut wahrnehmbar: „Du musst Dich nur anstrengen, Dich stetig verbessern, Leistung bringen und Dich für alles verantwortlich zeigen…“
Verrückt.
Du bist doch bereits alles, und alles ist in Dir: Du bist wunderbar und seltsam. Mutig und ängstlich. Du sprintest voraus, und dann wartest Du, weil Du Dich einsam fühlst. Du liebst unermesslich, unbeschreiblich, ohne Worte. Du wütest und grenzt aus, lässt Dich nicht ein. Du sagst: „Ja, nein…vielleicht.“ Du bist entschlossen unentschlossen. Du brauchst das Geld aus Deinem täglichen Job, und träumst gleichzeitig von neuen beruflichen Möglichkeiten. Du zauberst aus einem traurigen Freund, einen lachenden und starken Menschen. Du bist all das. Ist Dein Leben nicht wunderschön?!
Ja, mach Dir Deine Träume zu Eigen und folge Deiner Leidenschaft. Schau‘ Dir Deine Ängste genau an! Befreunde Dich mit Ihnen, oder zeig‘ Ihnen rigoros den Weg nach draußen. Öffne Dich immer mehr, Schritt für Schritt. Natürlich.
Natürlich!
Aber hetz Dich nicht durch den Selbstoptimierungswahnsinn, und liebe nicht nur Deine wunderbaren, erfolgreichen, zärtlichen, mutigen Seiten. Du bist alles, was Du bist. So einfach ist das. Ich auch. Und das ist gewaltig! Was für eine Kraft.
Gib Dein Bestes in jedem Moment, und gib manchmal auch einfach Dein Schlechtestes. Einfach zum Spaß. Zum Ausgleichen. Für die Balance.
Das Versprechen, kann so schnell zum Imperativ werden: „Du kannst…“, wird zu: „Du musst, müsstest, solltest…eigentlich.“ Formuliere es um:
Ich darf die sein, die ich längst bin. Ich bin eingeladen zu werden, und zuwachsen. Ich habe die Erlaubnis, meine Freiheit zu nutzen und mein Leben bewusst zu gestalten – ganz in meinem Tempo, und auf meine eigene Art und Weise.
Mach es heute anders als sonst, und lass alles wie es ist. Gib Dich Deinem Leben hin. Genauso, wie es sich gerade zeigt. Kein Grund zur Eile, Aufregung oder Veränderung. Keine Selbstoptimierung, kein Antreiben. Nein.
Entspann Dich. Heute gibt es nichts zu tun. Heute gibt es nichts zu verbessern, zu verändern, zu bewegen. Heute nimmst Du Dich an. Vollkommen. Und wenn Dir das nicht gelingt? Völlig in Ordnung.