So langsam verabschiedet sich der Winter, so langsam blinzeln wir wieder aus unseren Höhlen hervor. Tatsächlich: ein neues Jahr, ein neuer Frühling, eine neue Lebendigkeit. Das Leben ist schön. So unendlich schön. In all seiner Vielfalt. So wie Du. So wie ich.
Oft braucht es nur einen neuen Blick, um die Schönheit in allem zu sehen. Heute saß ich mit meinem Baby auf der Gartenmauer: Ich erinnerte mich daran, dass ich den März immer blöd fand. Alles so grau und matschig. Die traurigen Bäume mit ihren kahlen Ästen. Das zertretene braune Gras. Die kleinen Frühjahrsblüher, die so tun, als wäre es schon so weit, als wäre es schon Mai.
Aber heute saß ich anders auf der Gartenmauer. Heute habe ich unser zermatschtes Kartoffelbeet angeschaut und dachte: „Ja, Mutter Erde, ruh Dich ruhig noch aus.“ Ich habe die Äste unserer großen Linde angeschaut und dachte: „Wow, so schön. Diese dunkeln kargen Äste vor einem hellblauen Himmel.“ Ich habe das trockene Laub am Boden betrachtet, durch das sich schon die Krokusse schieben und war guter Dinge, dass alles Lebendige immer wieder einen Weg findet zu erblühen.
Ich habe meinen Blick verändert. Dass mir das gelingt, ist vielleicht meine wichtigste und größte Errungenschaft nach mittlerweile sechzehnjähriger bewusster Entwicklungsarbeit: dass ich im – mir bislang so unsympathischen – März auf einer Gartenmauer sitzen kann, mit meinem Baby im Arm und glücklich bin. Und das ist zugleich auch meine Botschaft an Dich, dass die Veränderungen, die Du machst, wenn Du auf dem Weg der Bewusstwerdung und Potenzialentfaltung bist, sich nicht unbedingt auf einer großen Bühne abspielen müssen, sondern vielleicht auf einer ganz einfachen Gartenmauer.